Turnverein Volketswil

Der Turnverein Volketswil ist ein multisportiver Verein. Unsere Aktivitäten spannen sich von Leichtathletik und Geräteturnen bis Mannschaft- und Ballsport. Neben der jährlichen Teilnahme an Turnfesten stellen wir Teams in verschiedenen Korbballmeisterschaften.

 

Turnfahrt 2023 16.09. – 17.09.

Am Wochenende vom 16. / 17. September 2023 war es wieder einmal soweit – der Turnverein Volketswil erkundete auf seiner alljährlichen Turnfahrt kulturelle Gepflogenheiten und markante Berglandschaften der Schweiz.

 

Früh am Samstagmorgen trafen sich die Vereinsmitglieder beim Feldhof von wo man sich, nach kleiner Verspätung «räusper», auf den Weg in Richtung Filzbach machte. Die Stimmung war, trotz morgenmuffeliger Luft bereits auf einem ersten Hoch als wir uns nach einstündiger Autofahrt mit dem wohl langsamsten Sessellift der Schweiz, «Habergschwänd» genannt, hinaufbewegten. Darauf folgte eine kurze Wanderung zur Nüenalp Erlebniskäserei mit anschliessender rezenter und hopfiger Stärkung. Schliesslich stand eine zwei-stündige Einführung in das geheime Handwerk der Käseherstellung an, welche in zwei ganzen Laiben Käse für den TVV mündeten. «psst – das Rezept bleibt geheim!» Ausgelaugt von der getanen Arbeit suchten sich die sportlichen Kerle einen Ort mit schöner Aussicht und verzehrten genüsslich ihr Picknick. Nach einem kurzen Nickerchen ging es wieder zurück zur Bergstation, wo jeder ein Trotinett fassen durfte und wir uns für den Start bereitstellten. Nach dem Signal sausten wir auf der sich dahinwindenden Passstrecke Richtung Filzbach hinunter.  Es dauerte nicht lange bis erste Überholmanöver vonstattengingen und sich Florian an die Spitze setzen konnte. Auch ein kurzer Schreckmoment mit Bodenkontakt in der berüchtigten Haarnadelkurve hielt ihn schlussendlich nicht davon ab, das Rennen souverän zu gewinnen. Beim Siegerinterview meinte er nur schulterzuckend: «Det häts sicher Chuehscheisse gha!» Nach kurzer Verschnaufpause ging es mit dem Auto weiter Richtung Schwanden, von wo wir mit dem Bus bis Elm fuhren. Anschliessend folgte ein rasanter Aufstieg zur Skihütte Obererbs, der durch eine freundliche lokale Bekanntschaft wie im Flug verging. Oben angekommen und schnell eingerichtet wurden mit viel Durst einige oder mehr Gläser gestemmt, während ein stetiger Fluss an Karten beim Zuger Jass bis in die Nacht hinein den Tisch frequentierte.

 

Am Sonntag in gewohnter Turnermanier waren wir als erstes auf den Beinen und bereit den Aufstieg auf den Richetlipass in Angriff zu nehmen. Noch etwas schlaftrunken, aber gut gestärkt machten wir uns auf den Weg. Einen ersten Pass hinter uns gebracht, fanden wir uns plötzlich in den schottisch Highlands wieder. Ein unberührtes Tal durchzogen von kleinen Bächen und grünen Matten mochte man denken. Fasziniert von der Umgebung bemerkten wir kaum, wie der Gradient des letzten Aufstiegs zum Richetlipass immer steiler wurde und zum Schluss vermutlich mehr als hundert Prozent betrug. Oben angekommen waren alle sichtlich und hörbar ausser Atem und ein Schluck aus der Flasche war wohlwillkommen. Nun stand noch der Abstieg von 2260 m ü.M. nach Linthal auf 650 m ü.M. an – eine Differenz von 1600 m. Ein Bähnli? – Fehlanzeige. So machten wir uns guten Mutes und mit dem Gedanken an eine Beiz für einen Zwischenstopp auf, die Strecke hinter uns zu bringen. Einem Serpentinen-Weg folgend über schmale Grate schlängelnd schmolzen die Höhenmeter, aber auch die Kraft in den Beinen, dahin. Die Stimmung hob sich allerdings als wir schliesslich einen breiten Kiesweg unter den Füssen hatten. Eine Beiz für ein feines Zmittag konnte nicht mehr fern sein. Mit Gedanken an Ghackets mit Hörnli, Rösti mit Spiegelei und Älplermagronen beschleunigten wir unsere Schritte. Es kam aber anders als wir das uns erhofft hatten, die Beiz kam nämlich erst in Linthal ganz am Ende des Dorfes. Erschöpft und niedergerungen wurden wir im Gasthaus Raben wärmstens empfangen. Endlich konnten wir bei einem heiteren und nahrhaften Lunch auf unsere Wahnsinnsleistung anstossen. Im Anschluss ging es bereits mit Gummibeinen auf den Bus und weiter mit dem Auto zurück nach Volketswil. Ein paar Schnarcher waren mit Sicherheit auf der Heimfahrt zu hören.

 

Pascal Wyss, Turnverein Volketswil